WARUM-KATHOLISCH.DE

Die Wurzeln & das Papsttum

 

Gott gründete selbst eine einzige Kirche. Es handelt sich dabei um die Kirche, die wir heute als katholische Kirche kennen. Das Papsttum ist mit den Wurzeln dieser Kirche verwoben.

 

 

 

 

Wie lassen sich diese Behauptungen begründen?

 

Um dies zu beantworten, müssen wir uns mit dem sog. „Felsenwort“ auseinandersetzen, welches wir in der Bibel bei Matthäus 16, 18-19 finden.

 

 

 

 

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein!

 

Quelle: Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Offensichtlich ist:

 

 

 

 

-Jesus (=Gott) will eine Kirche.

 

-Er gründet sie auf Simon Petrus.

 

-Diese Kirche wird weder von Tod noch Teufel vernichtet werden, sie wird ewig bestehen.

 

-Simon Petrus ist ihr weltliches Oberhaupt. Nur er allein -kein Apostel sonst- hat die Schlüssel des Himmelreichs anvertraut bekommen und wurde mit der Binde- und Löse Gewalt bevollmächtigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im weiteren Verlauf verbreitete sich das Christentum aus der Urgemeinde über die ganze Erde und Petrus gab seine Vollmachten an Nachfolger weiter.

 

Später nannte man diese Nachfolger Päpste. Rückblickend kann man somit sagen, dass Petrus der erste Papst war, auch wenn es das Wort „Papst“ damals noch nicht gab. So entstand nach und nach in ununterbrochener Fortsetzung das, was wir heute als die katholische Kirche bezeichnen. Dies ist die ureigene Identität dieser Kirche.

 

 

 

 

Alle anderen christlichen Fraktionen sind erst viel später entstanden und sind entweder menschengemachte Abspaltungen oder Neugründungen von dieser urtümlichen Kirche.

 

Keine der rund 42.000 christlichen Konfessionen kann von sich behaupten, dass sie schon seit über 2000 Jahren besteht, die erste Kirche war und als einzige von Gott (Jesus) selbst gegründet wurde. Ebenso kann keine dieser Fraktionen behaupten auf Petrus (dem ersten Papst) aufzubauen, wie es Jesus damals selbst verfügt hatte.

 

Diese neuen Kirchen bauen auf gewöhnlichen Menschen auf. Sie wurden nicht per direkter göttlicher Weisung auf dem Apostel Petrus aufgebaut.

 

 

 

 

Dies soll keine Herablassung oder ein Angriff auf andere christliche Denominationen sein, dennoch sind es wahre Fakten. Wir sind unerbittlich auf der Suche nach der objektiven Wahrheit. Wenn unterschiedliche Aussagen sich einander widersprechen und somit gegenseitig ausschließen, dann können sie nicht alle richtig sein.

 

 

 

 

Viele von den besagten Gemeinschaften sind erst weit nach der lutherischen Reformation entstanden. Andere haben sich von der Urkirche im Laufe der Zeit abgespalten, etwa wie die orthodoxen Kirchen, die den Papst nicht mehr als Oberhaupt anerkennen.

 

Nichts deutet an, dass spätere menschengemachte „Selbstbauten“ -seien sie nun in guter Absicht gegründet worden oder nicht- als Ersatzkonstrukte dienen sollen, können oder dürfen.

 

 

 

 

Wenn man behaupten möchte, dass eine heutige nicht-katholische Kirche die wahre von Gott gewollte Gemeinschaft der Christen ist, so befindet man sich in einem Dilemma.

 

Entweder war dann nämlich die von Jesus gegründete Kirche lange ausgestorben und es besteht eine große zeitliche Lücke, bis die vermeintlich wahre Kirche wieder aufgelebt ist.

 

Oder die wahre Kirche ist die katholische Kirche, die zeitlich fortbestanden hat, nicht untergegangen ist und damit Jesus prophetische Worte erfüllt hat, von der man sich dann aber losgesagt hat.

 

Also muss man entweder aussagen Jesus hatte mit seiner Aussage unrecht, was schlicht unmöglich ist oder man gehört nicht zu der Kirche, die er gegründet hat.

 

 

 

 

Machen wir einfach die Probe rückwärts: Gründen reformatorische Kirchen ununterbrochen auf Petrus? Bestehen sie seit Jahrtausenden? Wurden Sie von Gott selbst gegründet?

 

Trifft das alles auf die Zeugen Jehova’s, die Mormonen oder eine beliebige sonstige Gemeinschaft zu?

 

Nein, das tut es nicht. Also entsprechen sie alle nicht der Kirche, die Jesus gründete, sondern sie widersprechen ihr.

 

Ist es also eine gute Idee, einer solchen Gemeinschaft anzugehören? Ich würde sagen, nein, wenn man auf der Suche nach der Wahrheit und dem ewigen Heil ist. In vielen wird Petrus nicht mal eine besondere Rolle im Vergleich zu den anderen Aposteln zuerkannt.

 

Doch wie begründen denn die anderen christlichen Denominationen ihre Existenz? Was sind die Einwände gegen das, was ich vorgetragen habe?

 

 

 

 

Die meisten nicht-katholischen Christen beziehen sich beim Felsenwort auf die griechische Übersetzung der Bibel.

 

Aufgrund der griechischen Grammatik kann der dort übersetzte Text jedoch eine falsche Aussage des Felsenwortes suggerieren.

 

 

 

 

Ich muss hierfür etwas ausholen, um zu erläutern, worum es genau geht:

 

Die Sprache, in der sich Jesus und seine Jünger unterhielten, war aramäisch. Allerdings war griechisch die Verkehrssprache der damaligen mediterranen Welt. Es war die Sprache der Kultur und des Handels und die meisten Bücher des neuen Testaments wurden auf griechisch verfasst. Man muss also berücksichtigen, dass von aramäisch nach griechisch und dann ggf. in eine andere Landessprache (z. B. deutsch, englisch, etc.) übersetzt wurde.

 

Einzelne Wörter existieren in den verschiedenen Sprachen nicht oder treffen nicht den genauen Sinn.

 

 

 

 

Im Griechischen lautet das Felsenwort wie folgt:

 

 

 

 

„Ich aber sage dir: Du bist Petrus [griech. petros] und auf diesen Felsen [griech. petra] werde ich meine Kirche [ekklesia] bauen und die Mächte [griech. pylai, wörtlich Tore] der Unterwelt [griech. Hades] werden sie nicht überwältigen.“

 

 

 

 

Das in der altgriechischen Literatur selten anzutreffende Wort petros bezeichnete in der Regel einen einzelnen Naturstein, runden Kiesel oder Brocken, nicht dagegen einen als Baugrund geeigneten Fels.

 

„Petra“ hingegen bedeutet Felsen (als einzelner Felsen oder als Felsgrund/Baugrund), unter Umständen kann auch der in eine Mauer eingefügte, behauene Steinblock bezeichnet sein.

 

Daher vertreten z. B. evangelikale Ausleger häufig die Meinung, dass keine Grundlegung des Petrusamtes im Felsenwort vorhanden sei.

 

Es wird argumentiert, dass sich im Felsenwort nur der Name Petros („Stein“) auf Simon Petrus selbst bezieht, während sich das Wort petra („Felsen/Baugrund“) tatsächlich auf Christus beziehe, der selbst das Fundament seiner Kirche ist. Dies ist jedoch keine authentische Übersetzung.

 

 

 

 

Es wird versucht dieses Argument mit dem Verweis auf andere Bibelstellen, in denen sich Jesus mit einem Eckstein oder Baustein vergleicht, zu untermauern.

 

Natürlich ist auch für Katholiken Jesus der Fels im großen Ganzen betrachtet, aber er wiederum baut seine irdische Kirche auf Petrus als bevollmächtigtem Oberhaupt auf. Petrus nimmt eine sehr wichtige Schlüsselrolle ein, er ist übrigens die Person dessen Name am zweithäufigsten nach Jesus in den Evangelien genannt wird.

 

 

 

 

Nach der nicht-katholischen Auffassung soll sich Jesus dem Simon Petrus mit dem Felsenwort quasi gegenübergestellt haben.

 

Petrus ist (abwertend) ein Stein(chen) und Jesus ist der gute Grundboden / das gute Felsfundament auf dem er seine Kirche bauen will.

 

Diese Deutung ist allerdings gleich aus mehreren Gründen nicht nachvollziehbar.

 

 

 

 

1. Aramäischer Originaltext

 

 

 

 

Jesus hat mit seinen Aposteln aramäisch gesprochen, was in dem Teil der Erde, in dem er gelebt hat, die übliche Sprache war.

 

Die Bibel wurde von aramäisch in die alt-griechische Sprache übersetzt, in der für das Wort „Fels“ zwei Worte existieren, nämlich petros (männlich) und petra (weiblich).

 

Im aramäischen Original jedoch gibt es keine zwei verschiedenen Worte für Fels, sondern nur ein Wort, welches Fels bedeutet und dieses Wort lautet Kepha.

 

 

 

 

Der größte Teil des Neuen Testaments wurde zwar auf Griechisch geschrieben, aber nicht alles. Viele sind der Meinung, dass Matthäus ursprünglich auf aramäisch geschrieben wurde – wir wissen dies aus Aufzeichnungen von Eusebius von Cäsarea -, aber es wurde schon früh ins Griechische übersetzt, vielleicht von Matthäus selbst.

 

Auf jeden Fall ist das aramäische Original (wie alle Originale der Bücher des Neuen Testaments) verloren gegangen, sodass wir heute nur noch die griechische Version haben.

 

Viele evangelikale Ausleger meinen nämlich fälschlicherweise, dass die griechische Übersetzung das Original sei und leiten aus dieser Übersetzung und den damit verbundenen Eigenarten der griechischen Sprache das Felsenwort falsch ab.

 

 

 

 

Woher wissen wir, dass Jesus aramäisch sprach? Einige seiner Worte wurden von den Evangelisten beibehalten und nicht ins Griechische übersetzt. Ein Beispiel kann man in Matthäus 27, 46 finden. Jesus ruft hier als er am Kreuz hängt auf aramäisch „Eli, Eli, Lama sabachthani?“. Viermal im Galaterbrief und viermal im 1. Korintherbrief wird die aramäische Form von Simons neuem Namen bewahrt. In den englischen Bibeln steht dort Kephas. Das ist nicht griechisch, es ist eine Transliteration des aramäischen Wortes Kepha (als Kephas in seiner hellenistischen Form dargestellt).

 

Das Felsenwort auf aramäisch lautet also: Du bist der Fels (=Kephas=Petrus) und auf diesen Felsen (=Kephas=Petrus) will ich meine Kirche aufbauen. Es gibt keine Möglichkeit, dies aus dem aramäischen Original anders zu übersetzen.

 

 

 

 

 

 

2. Griechische Grammatik

 

 

 

 

Das Felsenwort aus dem griechischen übersetzt lautet:

 

„Ich aber sage dir: Du bist Petrus [griech. petros] und auf diesen Felsen [griech. petra] werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“

 

 

 

 

Griechisch und Aramäisch haben jedoch unterschiedliche grammatikalische Strukturen. Im Aramäischen können sie bei beiden Stellen (sowohl für petros als auch für petra) problemlos Kephas verwenden. Im Griechischen geht das aber nicht. Dies liegt daran, dass die Nomen hier unterschiedliche Geschlechtsenden haben. Im Griechischen gibt es nämlich männliche, weibliche und neutrale Substantive.

 

Redet man von Steinen (Baugrund) an sich sagt man Petra. Z. B. da liegen Steine. Steine ist in dem Zusammenhang feminin. Bezieht man dies jedoch auf einen Mann, muss es Petros heißen.

 

„Petra“ können Sie bei der griechischen Übersetzung in der zweiten Hälfte des Felsenwortes ohne Probleme verwenden(…auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen„). Sie können es jedoch nicht in der ersten Hälfte als neuen Namen von Simon verwenden (deshalb muss es dort heißen: Du bist Petros...), weil Sie einem Mann keinen weiblichen Namen geben können – zumindest konnten Sie es damals nicht tun.

 

 

 

 

Sie müssen das Ende des Substantivs ändern, um es maskulin zu machen. Wenn Sie das tun, erhalten Sie Petros, ein bereits existierendes Wort, das Fels bedeutet.

 

Petros ist die maskuline Form von Stein bzw. Fels, die nur einem Mann gegeben werden kann. Sagt man zu einem Mann, er sei der Fels, dann muss es Petros heißen. Es handelt sich folglich um eine grammatikalische Notwendigkeit, dass es an der entsprechenden Stelle des Satzes stehen muss.

 

Matthäus hatte also gar keine andere Wahl als hier die weibliche Form zu verwenden, aufgrund der unterschiedlichen grammatikalischen Strukturen der beiden Sprachen.

 

 

 

 

Um das Ganze vielleicht noch etwas griffiger zu erklären:

 

Stellen Sie sich vor, sie wollen ihr Kind nach dem heiligen Johannes benennen. Nun wird Ihnen aber ein Mädchen und kein Junge geboren.

 

Sie können, Ihrer Absicht folgend, das Mädchen nicht einfach Johannes nennen.

 

Sie werden sie Johanna nennen müssen, auch wenn ihre eigentliche Absicht ist, das Kind nach dem heiligen Johannes und nicht nach der heiligen Johanna zu benennen.

 

Jetzt denkt jemand, dass sie ihr Kind nach der heiligen Johanna, nicht aber nach dem heiligen Johannes genannt haben.

 

 

 

 

Bei dem Felsenwort besteht ein ganz ähnlich gelagertes Problem.

 

 

 

 

Hier wären die evangelikalen Ausleger des Felsenwortes die Person, die Ihre Absicht falsch interpretiert.

 

Wenn Sie jedoch verstehen, was uns das aramäische sagt, dann sehen Sie, dass Jesus Simon und den Felsen gleich setzte. Er kontrastierte sie nicht.

 

Zusammenfassend lässt sagen, dass in der griechischen Übersetzung die Möglichkeit besteht, etwas falsch zu deuten, da es grammatikalisch keine Möglichkeit gibt eindeutiger zu übersetzen. Der aramäische Originaltext hingegen schließt die Möglichkeit der Falschinterpretation aus.

 

 

 

 

3. Semantik

 

 

 

 

Der Ausdruck „dieser Felsen“ im zweiten Teilsatz ist zum einen eindeutig auf den zuvor genannten Petros bezogen und nicht auf den Sprecher (Jesus) selbst. Der semantisch nicht bruchlose Übergang vom Eigennamen Petros (übersetzt „Stein“) zu petra („Felsen“) und dessen Bezeichnung als Baugrund stellt sich vielmehr als Wortspiel dar, das die nahe Verwandtschaft der beiden Wörter thematisiert, ohne den Bezug zu der angesprochenen Person aufzugeben.

 

 

 

 

4. Kontext

 

 

 

 

Abgesehen von den grammatikalischen Beweisen lässt die Struktur der Erzählung nicht zu, dass Petrus Rolle in der Kirche heruntergespielt wird. Schauen Sie sich die Struktur von Matthäus 16: 15-19 an. Nachdem Petrus ein Bekenntnis über die Identität Jesu gegeben hat, tut der Herr das Gleiche für Petrus. Jesus sagt offensichtlich nicht:

 

Selig bist du, Simon Bar-Jona! Denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist. Und ich sage dir, du bist ein unbedeutender Kieselstein, und auf diesem Felsen (Jesus selbst) werde ich meine Kirche bauen Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein!

 

Dies kann so nicht stimmen. Warum?

 

 

 

 

Was fällt Ihnen auf, wenn Sie den unterstrichenen Teil des oben zitierten Satzes betrachten? Er passt absolut nicht in den Kontext der restlichen Textpassage.

 

Jesus gibt Petrus einen dreifachen Segen, einschließlich der Übergabe der Schlüssel für das Königreich und der Binde- und Löse Gewalt und untergräbt dann seine Autorität? Das ergibt keinen Sinn.

 

Zu sagen, dass Jesus Petrus heruntergespielt hat, fliegt angesichts des Kontextes raus.

 

 

 

 

Es ist offensichtlich, dass Jesus Petrus als eine Art obersten Priester unter dem König der Könige installiert. Er tut dies, indem er ihm die Schlüssel zum Königreich gibt.

 

Wie in Jesaja 22, 22 zu sehen ist, haben Könige im Alten Testament einen obersten Priester ernannt. Dieser hat unter ihnen in einer Position mit großer Autorität die Herrschaft über die Bewohner des Königreichs ausgeübt und regiert. Dies war dann der Fall, wenn der König abwesend war, beispielsweise wenn er auf Reisen war.

 

 

 

 

„Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David auf die Schulter legen. Er wird öffnen und niemand ist da, der schließt; er wird schließen und niemand ist da, der öffnet.“

 

Quelle: Jesaja 22, 22 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Jesus zitiert fast wörtlich aus dieser Passage in Jesaja, und so ist klar, was er vorhat. Er erhebt Petrus als Vaterfigur im Haushalt des Glaubens, um die Herde zu führen.

 

Diese Autorität des obersten Bischofs wurde im Laufe der Jahrhunderte von einem Mann zum anderen durch die Schlüsselübergabe weitergegeben, die als Zeichen der Autorität an der Schulter getragen wurde. Ebenso wurde die Autorität von Petrus seit 2000 Jahren durch das Papsttum überliefert.

 

 

 

 

5. Bezug zu anderen Schriftstellen

 

 

 

 

In den Evangelien wird deutlich, dass von den Aposteln Petrus besonders hervorgehoben wird. Diese möchte ich nennen und kommentieren:

 

 

 

 

„Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

 

Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

 

Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe.“

 

Quelle: Johannes 21, 15-17 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Jesus sagte dies zu keinem anderen Jünger. Petrus soll offensichtlich der Hirte der Schafe und Lämmer und somit der Apostel und einfachen Gläubigen sein.

 

 

 

 

„Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!

 

Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus.

 

Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich!

 

Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

 

Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.

 

Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.“

 

Quelle: Matthäus 14, 28-33 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

„Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen, ich werde niemals an dir Anstoß nehmen!

 

Jesus sagte zu ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

 

Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.“

 

Quelle: Matthäus 26, 33-35 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Ebenso gehört Petrus zu Jesus ersten Aposteln, die er beruft. Petrus strauchelt im Glauben, als ihn Jesus einlädt, ebenso wie er über das Wasser zu gehen. Er leugnet Jesus dreimal. Deshalb fragt Jesus ihn auch in der o. g. Textstelle der Bibel dreimal, ob er ihn liebt. Er hebt somit die drei Male auf, wo Petrus ihn verleugnet hat. Jesus hält dennoch an ihm fest. Die Schrift kennt keine vergleichbaren expliziten Erwähnungen von den anderen Jüngern in ähnlicher Qualität und Quantität.

 

Zwar bestätigten auch die anderen Jünger, dass sie Jesus nicht verleugnen werden, aber nur Petrus folgte Jesus nach dessen Verhaftung.

 

 

 

 

„Petrus folgte Jesus von Weitem bis zum Hof des Hohepriesters; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde.“

 

Quelle: Matthäus 26, 58 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

„Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen.

 

Doch er leugnete es vor allen und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest.

 

Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus, dem Nazoräer zusammen.

 

Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht.

 

Wenig später kamen die Leute, die dort standen, und sagten zu Petrus: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich.

 

Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn und Petrus erinnerte sich an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“

 

Quelle: Matthäus 26, 69-75 Revidierte Einheitsübersetzung

 

 

 

 

Petrus hat absolut nachvollziehbare menschliche Schwächen und vermutlich hat er schrecklich darunter gelitten, dass er Jesus doch verleugnet hat. Dennoch oder gerade deshalb weist diese Stelle auf eine besondere Beziehung der beiden zueinander hin. Auch hier kann man eine besondere Wichtigkeit von Petrus erkennen:

 

 

 

 

„Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.

 

Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat.“

 

Matthäus 10, 1-4 Revidierte Einheitsübersetzung

 

 

 

 

„Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm.

 

Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!

 

Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.

 

Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi -das heißt übersetzt: Meister-, wo wohnst du?

 

Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

 

Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.

 

Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – das heißt übersetzt: Christus.

 

Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels.“

 

Quelle: Johannes 1, 35 – 42 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Vergleichen wir das Evangelium nach Matthäus und Johannes miteinander, so fällt Folgendes auf:

 

Andreas ist der Bruder von Simon, dem späteren Petrus. Andreas trifft Jesus als Erstes zusammen mit einem namentlich unbekannten Jünger und bringt dann seinen Bruder Simon zu Jesus. Dennoch steht geschrieben, dass Simon Petrus an erster Stelle aufgelistet wird und nicht Andreas und der namentlich nicht genannte Jünger, die Jesus zuerst trafen. Die Auflistung der Jünger erfolgt also offensichtlich nicht chronologisch, sondern es wird überdeutlich, dass Petrus an erster Stelle genannt wird.

 

Zusammengefasst: Petrus ist der erste, der „Anführer“ der Kirche Christi. Petrus zweifelt, strauchelt, hat Angst davor für Jesus in den Tod zu gehen und verleugnet Jesus dreimal worüber er später bitterlich weint. Dies ist ein zutiefst menschliches Verhalten und menschliche Schwächen. Dennoch hält Jesus bis zuletzt an dem ersten der Apostel fest und rehabilitiert ihn dadurch, dass er ihn fragt, ob er ihn liebt, ob er ihn „mehr als diese hier“ liebt, worauf er mit „ja“ antwortet.

 

 

 

 

Es ist deutlich erkennbar, dass Petrus an Schlüsselmomenten der Evangelien in besonderer Art und Weise genannt wird, ihm eine besondere Rolle zukommt, er so etwas wie der Anführer der Apostel auf Augenhöhe ist. Es ist dasselbe Verhältnis, wie es heute der Papst (Petrus) und die Bischöfe (die anderen Apostel) miteinander haben.

 

 

 

 

Kein Apostel wird so oft in den Evangelien genannt wie Petrus.

 

 

 

 

 

 

 

6. Al-Bayit, der jüdische Vorläufer des Papsttums

 

 

 

 

Jesus trifft seine Aussagen gegenüber Juden des 1. Jahrhunderts. Also muss man auch dies berücksichtigen und die Aussagen von Jesus in diesen Kontext eintauchen, um sie so zu verstehen, wie sie gemeint waren. Wenden wir uns deshalb nun der jüdischen Kultur zu:

 

Wenn der König nicht da war, hatte der sog. „Al-Bayit“ uneingeschränkte Autorität und Verfügungsgewalt über das Königreich.

 

 

 

 

Er war sozusagen die rechte Hand des Königs, mit uneingeschränkter Autorität und Verfügungsgewalt über das Königreich. Er war nach dem König der zweite Mann im Königreich. Wörtlich bedeutet Al-Bayit über dem Haus. Ihm hat der König die Schlüssel des Königreichs in seiner Abwesenheit übergeben.

 

Was er mit diesen Schlüsseln geöffnet hat, wurde nicht geschlossen und was er geschlossen hat, wurde nicht geöffnet.

 

Denken wir an Jesus Aussage an Petrus „Was du auf Erden binden wirst, wird im Himmel gebunden sein, was du auf Erden lösen wirst, wird im Himmel gebunden sein“.

 

 

 

 

Der Al-Bayit bekleidete ein Amt, das vergleichbar mit dem heutigen Amt des Premierministers ist. Wenn der Al-Bayit starb oder aufgrund von anderen Dingen das Amt nicht mehr bekleidete, wurde das Amt an jemand anderen weitergegeben.

 

Heute ist das ebenso, denn der Papst ernennt auf der einen Seite neue Bischöfe und gibt Verfügungsgewalt weiter. Auf der anderen Seite wählen, vereinfacht gesagt, die Kardinäle (i. d. R. Bischöfe) einen neuen Papst, sollte der bisherige, warum auch immer aus seinem Amt scheiden. Das Papsttum ist ein Amt und war nicht nur auf Petrus als Person beschränkt.

 

Der König wurde auch als Vater bezeichnet. Und der Al-Bayit hat an dieser Vaterschaft teilgehabt. Deshalb nennen wir heute den Papst auch Papa.

 

 

 

 

Viele Menschen denken, sie können die Bibel auslegen. Jedoch gehört hierfür mehr als das reine lesen von dem, was dort drinsteht. Man muss die Hintergründe kennen, um sich ein authentisches Bild machen zu können.

 

Dem Al-Bayit konnte sein Amt auch entzogen werden. Schauen wir uns hierfür folgende Stelle der heiligen Schrift an:

 

 

 

 

„Ich werde dich von deinem Posten stoßen und er wird dich aus deiner Stellung reißen.

 

An jenem Tag werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen. Ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden und ihm deine Schärpe fest umbinden. Deine Herrschaft gebe ich in seine Hand und er wird zum Vater für die Einwohner Jerusalems und für das Haus Juda.

 

Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David auf die Schulter legen. Er wird öffnen und niemand ist da, der schließt; er wird schließen und niemand ist da, der öffnet. Ich werde ihn als Pflock an einer festen Stelle einschlagen und er wird zum Thron der Ehre für sein Vaterhaus.“

 

Quelle: Jesaja 22, 19-23 Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Dies fand bereits 800 Jahre vor Jesus auftreten in Davids Königreich statt. Jesus macht Petrus offensichtlich zum Al-Bayit, denn all diese Dinge treffen auf Petrus zu. Jüdische Rabbis beziehen die Löse- und Bindegewalt übrigens auch auf das Lehramt.

 

Dies bedeutet, dass jemand vorgeben und bestimmen darf, was geglaubt wird, wie etwas ausgelegt wird, etc. Auch hier besteht eine Verbindung zum Papsttum. Deshalb sagt auch Jesus über die Pharisäer:

 

„Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht.

 

Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen.“

 

Quelle: Matthäus 23, 3-4 Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Es wäre unbiblisch zu behaupten, Jesus habe den anderen Aposteln keine Verfügungsgewalt gegeben.

 

In ganz besonderer und herausragender Weise gibt er sie jedoch Petrus und nur Petrus allein, mit der Übergabe der Schlüssel.

 

Zwei moderne namhafte protestantische Gelehrte sind WD Davies & Dale Allison.

 

Sie haben das Matthäusevangelium mit eingehenden Kommentaren analysiert.

 

 

 

 

In The Gospel according to Saint Matthew 2:638 räumen sie sinngemäß ein, dass Petrus die Stellung innehat, wie es die Katholiken behaupten, jedoch mit der Ausnahme, dass dies nur Petrus persönlich betrifft. Sie behaupten also, dass mit dessen Tod dieses Amt nicht weitergegangen ist. Die Ausführungen zum Al-Bayit entwerten diese Aussage jedoch. Ebenso die Aussage aus dem Buch Jesaja.

 

Sankt Irenäus von Lyon, der für die frühe Kirche eine sehr wichtige und einflussreiche Person war, sagte bereits 180 n. Chr. aus, dass das Amt der „Anführer“ der Kirche weitergegeben wurde und wird.

 

 

 

 

7. Der gute Hirte

 

 

 

 

Eine weitere Argumentation gegen den obersten katholischen Hirten ist, dass Jesus von sich selbst sagt:

 

 

 

 

„Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.“

 

Quelle: Johannes 10, 14-16 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Jesus ist also allein der gute Hirte und nicht Petrus.

 

Interessant wird an der Stelle jedoch Jesus Aussagen nach seiner Auferstehung an Petrus:

 

 

 

 

„…Weide meine Lämmer

 

„…Weide meine Schafe!“ (2 Mal)

 

Quelle: Johannes 21, 15-19 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Jesus vertraut hier dem Apostelfürsten Petrus seine Schafe an. Jesus ist der Hirte der Schafe in übernatürlicher, himmlischer Weise und deshalb ist er der gute Hirte, aber Petrus ist nun sein Stellvertreter auf Erden und Hirte über seine irdischen Schafe. Jesus sagt übrigens an dieser Stelle auch:

 

„Ich gebe mein Leben für die Schafe.“ Was sich gut auf seine Hinrichtung beziehen lässt. Jesus richtet in dieser inhaltsreichen Stelle auch folgende Worte an Petrus:

 

 

 

 

Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

 

Quelle: Johannes 21, 18-19 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Jesus kündigt Petrus das Martyrium an und auf welche Weise er sterben würde. Mit ausgebreiteten Armen, also ebenso wie sein Meister am Kreuz. Der irdische und der überirdische Schäfer teilen dasselbe Schicksal, der eine am Kreuz zum Himmel hingerichtet (Jesus), der andere zur Erde hin gerichtet (Petrus wurde mit dem Kopf nach unten gekreuzigt). Dies unterstreicht meine Aussagen.

 

Das Papsttum ist also in seinem Kontext biblisch, keine mittelalterliche Erfindung, sondern von Anfang an existent. Es geht aus dem kulturell-jüdischen hervor und hat so seinen Platz im Christentum gefunden.

 

 

 

 

8. Der Grundstein des Tempels

 

 

 

 

Im Griechischen, der Sprache, in welche die Bibel vom Aramäischen aus übersetzt wurde, bedeutet übrigens das Wort für „Kirche“ nicht nur ein Gebäude oder eine Organisation, sondern eine „Versammlung“. Damals haben sich die Juden versammelt, um Gott zu ehren. Im jüdischen Tempel gab es einen sehr wichtigen Stein, der sogenannte Gründungsstein. Petrus ist in diesem Zusammenhang der Gründungsstein des neuen Israels.

 

Im Allerheiligsten des Tempels stand die Bundeslade auf diesem Grundstein. Wenn die Bundeslade nicht auf dem Grundstein stand, weil sie woanders hintransportiert wurde, wurde Blut auf den Stein gespritzt.

 

Die Kirche ist der neue Tempel Gottes der Israeliten, aufgebaut auf dem Grundstein Simon Petrus. Auch hier müssen wir den jüdischen Hintergrund und das Alte Testament relativ gut kennen, um ganz zu verstehen, was diese Handlung im eigentlichen bedeutet. Es steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick meinen könnte.

 

 

 

 

9. Die Namensänderung

 

 

 

 

Wenn man sich mit dem alten Testament und seinem jüdischen Kontext auskennt, dann wird man Folgendes bemerken:

 

Immer wenn Gott den Namen einer Person ändert, dann passiert dies aus einem wichtigen Grund. Der Name den Gott vergibt, weist auf kommende große Ereignisse hin, die im Zusammenhang mit der Person stehen. Ein Beispiel:

 

Abraham hieß früher Abram, was soviel wie „erhabener Vater“ bedeutet. Er hatte aber keine Kinder. Gott änderte seinen Namen in Abraham, was so viel bedeutet wie Vater vieler Kinder. Genau zu dem wurde Abraham dann auch – zu einem Vater sehr vieler Kinder, was wir in dieser Stelle nachlesen können, in der Gott zu Abraham spricht:

 

 

 

 

Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.

 

Quelle: 1. Mose 15, 5 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Ebenso ändert Jesus den Namen von Simon Bar-Jona, was soviel heißt wie Simon der Sohn von Jona auf Simon Petrus. Dies bedeutet Simon der Fels, der Fels auf den Jesus seine göttliche Kirche gründete.

 

 

 

 

Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Bar-Jona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

 

Quelle: Matthäus 16, 16-18 Revidierte Einheitsübersetzung 2016

 

 

 

 

Nur Simon Petrus sagt dies, kein anderer Apostel, niemand anderes bekommt es vom Vater im Himmel eingegeben.

 

An dieser Stelle ändert Gott auch den Namen von Petrus. Die Erkenntnis die Petrus von Gott (Vater) eingegeben bekommt und seine Namensänderung durch Gott (Jesus) gehen sozusagen Hand in Hand.

 

 

 

 

 

 

Fazit

 

 

 

Es ist deshalb nicht möglich authentisch zu interpretieren, dass Jesus sich mit den Felsen selbst meinte.

 

Gleiches gilt für die alternative Interpretation, dass Jesus Petrus zwar als einen Felsen bezeichnet, als Baugrund für die Kirche aber die Apostel inkl. Petrus insgesamt gemeint haben könnte.

 

 

 

 

Dies gibt die Textstelle nicht her. Jesus unterhält sich mit Petrus und nichts weist darauf hin, dass er plötzlich quasi mit dem Finger auf die anderen Jünger mitten im Satz zeigt, als er sagt auf diesen Steinen will ich meine Kirche bauen. Zusätzlich kollidiert diese Version ebenso mit allen anderen oben genannten Punkten.

 

 

 

 

Beides ist inkonsistent und ergibt wie beschrieben keinen Sinn.

 

 

 

 

Dass die katholische Kirche den Papst als Oberhaupt kennt, wird häufig kritisiert. Das Papsttum wird z. B. als eine nachträgliche Erfindung der katholischen Kirche bezeichnet, es habe heidnische Ursprünge und sei unbiblisch. Es diene als ein reines Machtinstrument, der Papst würde sich quasi selbst zu Gott machen. Viele weitere negative Meinungen und Vorurteile bzgl. des Papsttums existieren. Ich hoffe, es ist mir gelungen, Ihren Blick auf die Realität zu lenken.

 

Es besteht eine geschichtliche, in der apostolischen Sukzession verwurzelte Kontinuität zwischen der von Christus gestifteten und der katholischen Kirche.

 

Sehen wir uns auf der nächsten Seite an ob und ggf. wie der katholische Glaube durch Wunder bestätigt wird.